Küste:
Westlich der Andenkette und von der Küstenkordillere durchzogen, gibt es ein Gebiet mit einer relativ flachen Ebene. Die Küste beinhaltet 3 Ökosysteme: im Norden tropischen Regenwald, im Zentrum und südwestlich tropische Savanne und Trockenwald auf dem westlichen sowie südlichen halbinselförmigem Streifen.
Entlang der Küste gibt es noch zwei weitere Ökosysteme, besonders bekannt für seine Pflanzen- und Tiergemeinschaften: der Mangrovenwald und die Gezeitengebiete. Die Strände und die steilen Klippen welche man hier findet sind bekannt für ihre beeindruckenden Landschaften.
Die durchschnittliche Temperatur an der Küste beträgt 22°C. Die Regenzeit dauert von Dezember bis Mai und die Trockenzeit demzufolge von Juni bis Dezember. Die warme El Niño Meeresströmung bringt diesen Regenreichtum von Januar bis Mai hervor.
Viele der westlichen Wälder Ecuadors wurden kontinuierlich durch die Landwirtschaft reduziert, aber wichtige Überreste der ursprünglichen Vegetation existieren noch, zum Beispiel ein 26.778 ha großer Trockenwald, ein 148.148 ha großer Wolkenwald, ein 1.199.947 ha großer flußartiger Wald, um nur einige zu nennen.
Wichtige Exportprodukte wie Bananen werden großflächig an der Küste angebaut. Kaffee, Kakao, Reis, Sojabohnen, Zucker, Schilfrohr, Baumwolle, Früchte und andere tropische Produkte werden sowohl für den eigenen als auch für den Exporthandel produziert.
Mangroven und die Meeresumgebung bieten einen idealen Lebensraum für Fische und Schalentiere, welche von Tausenden von kleineren Fischern geangelt werden. Die Konstruktion einer mehr als 125.850 ha umfassenden Shrimpsfarm hat Arbeitsplätze für viele Leute geschaffen. Shrimps sind eines der Hauptexportprodukte Ecuadors, aber die falsche Unternehmensführung seitens der Industrie hat zu einer massiven Zerstörung der Mangrovenwälder geführt.
Guayaquil, Puerto Bolivar, Manta und Esmeraldas sind Häfen von Bedeutung auf einer Strecke von mehr als 3.000 km Küste mit Stränden. Das Gebiet eignet sich hervorragend zum Angeln und für Wassersport. Es gibt fünf Provinzen in dieser Region: Esmeraldas, Manabí, Guayas, Los Rios und El Oro. Jede hat ihre eigenen Besonderheiten und Vegetationarten. Die Palette reicht vom Regenwald über Halbwüsten bis zu Wolkenwäldern.
In Esmeraldas die Fischerdörfer die Hauptattraktion für Touristen. Vor der Küste gibt es reichlich Shrimps, Austern, Krabben, Muscheln, Hummer und andere Krustentiere. Im nördlichen Teil der Provinz von Esmeralda findet man das "Awa Gemeinschaft Bio-Anthropologische Reservat" und das Cotacachi-Cayapas Reservat, typischer Vertreter des Regenwalds. Diese extrem feuchten Gebiete unterstützen eine komplexe, vielfaltige Pflanzenwelt. Die Chasis oder Cayapas Indígenas, sowie Blacks und Awa Indígenas leben in diesem Gebiet, welches bis nach Kolumbien und Ecuador reicht.
Die Unterschiedlichkeit der Naturressourcen in Manabí macht die Provinz so reizvoll. Sie werden dort pittoreske Fischerdörfer, Mangrovenwälder, Strände, Schutzgebiete, Inseln und Seen sowie archäologische Stätten finden. Der Machalilla Nationalpark umfasst eine Größe von 55.100 ha, die Inseln Salango und La Plata eingeschlossen, und ist sicherlich das Herzstück dieser Region. Der Park beinhaltet drei verschiedene Zonen: Feuchtwald, Trockenwald und sehr trockenen Wald. Alle von Ihnen bieten unterschiedliche Lebensräume für die Tier- und Pflanzenarten.
Die Provinz von Guayas besitzt eines der wichtigsten Ökosysteme des Landes, den Golf von Guayaquil. Pro Sekunde fließen dort 1.530 Kubikmeter Frischwasser. Es gibt sechs Naturschutzgebiete. Das wichtigste ist das Churute Mangrove Ecological Reservat, nicht weit von Guayaquil - dort können diverse Mangrovenarten, Trockenwald, Wasservögel und dazugehörige Fauna beobachtet werden.
Aufgrund des Humboldtstroms ist der Süden der Provinz El Oro ausgedörrt und begünstigt xerophytische Vegetation. Bananen sind das Hauptexportprodukt. Die Pflanzen haben sich an die trockene Umgebung angepasst, indem sie zum Beispiel ihre Blätter in Dornen verwandelt haben und tiefreichende Wurzelsysteme entwickelt haben. Im Jahre 1985 wurde eine neue Vogelart entdeckt: den El Oro Sittich (Pyrrhua orcesi). Die El Oro Halbwüste ist auch die Heimat des Puyango Steinwaldes, einen der spektakulärsten Plätze der Paläontologie. Von Pasaje nach Zaruma-Piñas, wimmelt es in den Wäldern nur so von unzähligen Vögeln und Orchideenarten. Auf der Straße von Giron nach Cuenca gibt es exzellente Plätze um die Natur zu beobachten.
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